Seit 2 Wochen bin ich hier in Kärnten auf Kur, daher möchte ich euch kurz aufzeigen, wie es hier so abgeht, sozusagen ein Rennbericht der etwas anderen Art
Kurtag eines Sloters
Aufwachen - viel zu früh – alles ist noch finster
„Morgenstund hat Gold im Mund“ sagt der Volksmund; Gold ist schwerer wie Blei (hindert also beim Aufstehen) , sollte ich vielleicht meine Slotcars besser „vergolden“ statt zu verbleien ?
Ich beschließe in Ferlach (Goldschmiedeschule) vorbeizuschauen, bin eh grad in Kärnten.
Noch etwas liegen bleiben, dann aufstehen und beim Fenster raussehen - Der Morgen graut
Ab ins Bad, Blick in den Spiegel: Korrektur der vorherigen Aussage: DEM Morgen graut
Morgentoilette mit Zähneputzen, damit die Therapeutinen nicht gleich tot umfallen, wegen meinem Basiliskenatem.
1. Behandlung : Kneipen – Wasser kalt und unerbittlich, mein Feind und der meiner Slotcars
Frühstück: Putzmunter (wegen dem kalten Wasser)
Wurst, Käse, Brot anders wird es nicht erwartet, aber auch Marmelade :
schwarze Ribisel, Brombeer und Blaubeeren; die Farben der SA Silikonreifen !
Pause: Im Zimmer Notebook einschalten und Forum aufgerufen, es könnte ja sein, daß jemand dringend meine Hilfe braucht! Im Forum stöbern bis zum nächsten Termin
2. Behandlung: Strom – sie nennen es Interferenz – ich liege am Bauch und fühle mich wie ein Slotcar, die Nase als Leitkiel, der Bart geht als Schleifer, mal mehr mal weniger Voltan. Durch das Loch in der Liege sehe ich den Boden vorbeisausen, Landschaft sehe ich keine, ich versuche mich auf die nächste Kurve zu konzentrieren. Irgendwann ist alles vorbei, ich höre den Dreiklang bei der Zieldurchfahrt, nach dem Aufstehen ein Blick auf den Monitor, meine Zeit : 15 Minuten genau, offensichtlich ist die Rundenanzahl vorgegeben....
Pause: Im Zimmer Notebook aufklappen und ? – nein falsch -> mails lesen, private (es könnte ja sein, daß jemand meine Hilfe braucht) und dienstliche (bin ja so wichtig)
3. Behandlung: ich frage den Masseur ob er Slotcarfahrer ist, aber der schaut mich nur belämmert an, also NICHT!
Massage –angenehm, da kein gemeinsamer Gesprächsstoff vorhanden ist, kann ich so herrlich über die letzten Forumseinträge nachdenken und mir die Antworten vorbereiten; es soll ja alles wohl durchdacht sein.
Pause: rauf ins Zimmer, Notebook aufklappen und Beiträge schreiben, dazwischen wehmütig zurücklehnen und an die verlorenen Chancen denken, die vielen brandneuen Autos, die ich (noch) nicht probefahren konnte...... – weiterschreiben. Telefon läutet Anruf von der Firma, meine Bestellung mit den Zahnrädern ist endlich da und liegt jetzt am Schreibtisch (und wartet auf mich). So ein Gefühl wie Freude kommt auf!
Mittagessen – Super organisiert
Die Mechanikerinnen bringen Dir Dein Essen, alles überwacht von der hiesigen Rennleitung, hie und da fliegt einer raus, aber die Reste der Teller werden sofort von den Streckenposten weggekehrt, damit die Nachfolgenden sofort freie Fahrt haben.
Der Koch kommt vorbei und zeigt sich den Gästen, er trägt zum weißem Jacket eine schwarz-weiß karierte Hose, wo hat er bloß die Zielflagge geklaut ?
Pause – aber nur kurz, zu kurz!
Ich arbeite dennoch etwas an meinem Gewichtstrim...
Nordic Walking (verschrieben!)
Also los, mit den Spargeln in der Hand geht es durch das weite Land. Nach gut einer halben Stunde, bei der ich mir vorgekommen bin wie beim Bundeheer, nur das „nehmans den Schriat auf“ hat gefehlt, beginne ich zu sinnieren, denn die Bewegungsabfolge habe ich bereits auf automatisch gestellt. Wir gehen über eine kleine Holzbrücke und kommen an einem Wald vorbei – HOLZ – vor uns eine Wiese mit einem HOLZ-Haus, den Abschluß bildet das Defilee am Sägewerk - HOLZ, viel HOLZ !
Assotiation à HOLZ-Bahn !!!!
Und warum gibt es dann keine Holzbahn im Kurhaus?
Ich beschließe das in dem Zufriedenheitsprotokoll anzuregen, als ich die Stöcke wieder abgebe.
Pause
Ich gehe am Balkon, 200m vor mir die Bergstrecke zum Paß, in der letzten Kurve ein LKW .....
Aus der langgezogen Kurve kommt ein gelber Truck mit Nr. 49 voll im Drift; Driften auf 2 oder 6 Rädern (-> Zwillingsreifen), leider nur geträumt.
Abendessen
Nach dem Abendessen ist freie Gestaltung der Abendfreizeit angesagt, manche gehen zum Tanzabend, doch das ist nicht meins, ich irre etwas planlos im Haus umher auf der Suche nach dem Raum mit der Slotcarbahn, Fehlanzeige ! Ein Haus ohne Bahn, unvorstellbar aber wahr.
Zurück ins Zimmer gehen und Notebook aufklappen. Im Internet surfen (surfen ist ja eigentlich auch Sport, eben!), im Zuge des Sport betreibens einige neue Slotcarseiten gefunden.
FS einschalten – ZIB schauen, kein einziger Bericht über 6 Stundenrennen, Weltrekordsversuche, Slot-it Neuigkeiten oder ähnliches; schwache Sendung, obendrein dürfte es eine Fortsetzungsserie sein, so wie GZSZ, denn sie ist immer um die selbe Zeit und ohne der vorigen Sendung komme ich eh nicht mit.
Abwechslung: SUDOKU - ganz schön knifflig, vergleichbar mit dem Ermitteln der Position in einem 24h Rennen in der Dunkelphase.
Im FS kommt die nächste Sendung „holt mich hier raus, ich bin ein Star!“, während ich noch am Sudoku lösen bin. FS läuft so nebenbei, ohne wirklich mein Interesse zu erwecken, nach dem Motto „Wenn nichts mehr läuft, läuft Fersehen“.
Weil es schon spät ist, noch schnell über den Teich geschaut auf slotcar-today.com, was es so Neues gibt bei den Amis. Autos von Firmen, die ich nicht kenne, Maßstäbe, die ich nicht fahre, Typen, die ich noch nie gesehen habe, und und und .....
Mir schwirrt der Kopf und müde bin ich auch schon, daher gehe ich zu Bett.
Beim Einschlafen entstehen noch viele Bilder im Kopf und nur langsam stelle ich fest, dass mich die letzte Fernsehsendung gefangen hält , „holt mich hier raus, ich bin ein Star!“
Ich stelle mir vor, ein Rollkommando des militanten Flügels der Slot Angels kommt in einer Nacht- und Nebelaktion vorbei und entführt mich heim zu Carrera, Plafit, Ninco und wie sie nicht noch alle heißen...... ich träume süß von „holt mich hier raus, ich bin ADMIN!“
Dies alles zur Warnung
Sloterix