Im Vorfeld war man sich weitgehend einig: Es war noch nie eine derartige Leistungsdichte vorhersehbar, bei einem 24er, wie heuer. Sowohl die eingesetzten Fahrzeuge, als auch die Klasse an Fahrern, die sich zum Rennen angemeldet haben, versprachen ein spannendes "Sprintrennen" über 24 Stunden.
Wie man mittlerweile aus der Ergebnisliste entnehmen kann, hat sich diese Vorraussage bestätigt.
Die 1900 Runden pro Turn wurden in 3 Turns geknackt (im 1. sogar um knapp 14 Runden!), die Sieger fuhren 7967 Runden, das sind um 87 Runden mehr als im Vorjahr! Sicher haben wir heuer extrem auf den straffen Ablauf geachtet, aber hauptverantwortlich waren die minimalen Chaosphasen - wieder ein Spiegel der Klassebesetzung.
Warum hats aber für zwei Topteams überhaupt nicht geklappt?
Zum einen die Mannschaft um Ernstl Lehner - die überlegenen Sieger des Vorjahres:
Laut heimlichen Infos im Vorfeld, als Einsatzfahrzeug eine Corvette die wieder höllisch geht - zumindest in Tulln. Und da lag anscheinend der Hund begraben, denn in Dürnkrut lief das Ding nicht wie es sollte. Die Zeit am Samstag war dann doch zu kurz für effektive Abstimmungsarbeit, bzw. radikalen Umbau. Im Rennen wars dann zu spät, obwohl im vierten Turn die 1900er Marke gefallen ist. Typischer Fall von HättiWari. Trotzdem nie aufgegeben.
Zum anderen das Team um Christian Strell - immerhin dritter Platz im Vorjahr:
Der 430er lief eigentlich voll konkurrenzfähig zum Start, wie auch Superman im Qualifying klar zeigte - nur 36 tausendstel auf den Schnellsten - ein deutliches Zeichen. Im Rennen plagten aber immer wieder Kleinigkeiten den Renner, wenn ich mich recht erinnere kam dann auch noch ein Abflug von der Bahn dazu. Die ständigen Reparaturen haben das Team dann doch weit zurückgeworfen.
Nun aber zu den 2 1/2 Siegern des Rennens:
Als erstes das Team um Michi Radakovits - vierter Platz im Vorjahr:
Michi hat schon Monate vorher das Auto gebaut und immer wieder getestet und testen lassen. Heraus kam ein sehr solides Fahrzeug mit sehr gutmütigem Fahrverhalten. Für die doch sehr unterschiedlichen Fahrercharaktere im Team sicher die beste Lösung. Und der Erfolg hat ihm recht gegeben. Mit konstanter Leistung und wenigen Troubles war der dritte Platz wie ein Sieg für das Team. Schön anzusehen wie sich die Anspannung in Michi löste, als es endlich geschafft war und er den Pokal in Empfang nahm. Bin mir sicher, es haben sich alle Teilnehmer mit ihm und natürlich seinem Team, gefreut.
Nun zum Team SMD - den Fünften des Vorjahres:
Nachdem ich letztes Jahr wirklich genug in der Vorbereitung verbockt hatte, ging ich es diesmal generalstabsmässig an. Frühe Vorbereitung dank des Angebotes von Andi als technischer Chef das Auto zu bauen. Lackierung von Mike, Sponsor mit Langzeitwirkung, und mit Jubi und Alex das Fahrerquintett perfekt besetzt.
Von siegessicher war ich dank der Megakonkurrenz trotzdem weit entfernt. Erst das Quali hat mich ein bissl beruhigt - aber nur ein bissl. Es war wie vorhergesagt ein Qualifahren über eine volle Stunde und das Stunde für Stunde für Stunde.
Bis in die Nacht in Führung und dann nach meiner Schlafpause das böse Erwachen, 18 Sekunden (zwei Runden) zu spät am Streckenposten und 150 Strafrunden kassiert! Sportlich völlig korrekt, aber trotzdem waren meine Emotionen Frust und Grant und Unverständnis. Mittlerweile bin ich wieder runtergekommen und weiss, dass der zweite Platz auch wie ein Sieg für mein Team und für mich ist. Jetzt hab ich alles durch, vom Fünften bis zum Zweiten, bleibt nächstes Jahr nur noch der Sieg übrig. Das Team hat mir die Unterstützung bereits zugesagt.
Last but not least - die Roockies beim 24er in Dürnkrut - das Team um Michi Huber:
Wir kommen um zu siegen - starke Ansage vor dem Rennen und schwer zu überprüfen. Freitag 16h Ankunft im Clublokal und mit deutschösterreichischer Gründlichkeit an die Arbeit gegangen. Aber welche Überraschung, Dürnkrut ist mit nix vergleichbar: wo bremst man hier eigentlich? in welche Richtung soll die Abstimmung gehen, eigentlich fehlen jedem Fahrer 1-2 Sekunden auf die Durchschnittszeiten. Um ihnen nicht den Nipf ganz zu nehmen, gabs erst mal einen ARZD Grundkurs. Acht Stunden später lief es schon deutlich besser und am Samstag konnten die fahrerischen Defizite durch ständiges Rundensammeln auch noch reduziert werden. Im Rennen lief der Ford auch immer besser und es wurden stetig Runden gesammelt, während die Konkurrenz am Reparieren war. Dass das SMD Team ein bisschen nachgeholfen hat, um in Führung gehen zu können, bleibt dahingestellt. Am Ende zählen nur die gewerteten Runden und da blieben sie trotz Totalangriff der Gegner vorn. Hochachtung vor eurer Konsequenz und Zielstrebigkeit. Nur der Spruch mit kommen um zu siegen funktioniert nächstes Jahr nicht mehr, die Jäger haben schon geladen und wollen den Wanderpokal zurück.
Resümee von meiner Seite als Veranstalter:
Tolle Teilnehmer, tolles Rennen und tolle Heinzelmännchen im Hintergrund.
DANKE für dieses Super Wochenende
SG Dieter