So nun mein "kleiner" Reise/rennbericht von und um die DPM!
Vorab zuerst mal ein Danke an
Michael Schluckebier von dem ich freundlicherweise die Fotos bekommen habe!
Dazu möchte ich auch auf deren Homepage
http://www.slotracing-rhein-main.de/
verweisen mit vielen vielen Fotos!!
Des weiteren gibts auch schon einen tollen Rennbericht von
Ralph Schaffland auf der WildWestWeekly
http://www.rennserien-west.de/rennserien…ww_20090525.pdf
Deshalb werde ich auch nicht so auf die Ergebnisse der ganzen anderen Teams eingehen...
Na dann fange ich mal an...
Donnerstags früh um 10 bei Michi Hirt gestartet machten wir uns auf den Weg 450km nach Frankfurt. In einem der vielen kleineren Staus bis dorthin fuhr irgendwann mal plötzlich ein Auto links neben uns ran und wollte uns einfach nicht überholen... als wir rüberschauten sahen wir zu unserer Überraschung den Resil... tja wenn das kein gutes Omen für Timing bedeutete ; )
Staus - Generell gesagt waren es nur kurze kleine und wir verloren für deutsche Verhältnisse wenig Zeit sodass wir doch um 16Uhr in Dietzenbach ankamen.
Im Hotel eingecheckt, welches nur 200m entfernt war, gingen wir in das Bürgerhaus in Dietzenbach und staunten mal ein wenig...
Sicht vom hinteren Teil des Fahrerlagers. Links: Slotlegende Martin Bartelmes
Tolle Halle mit der 8 spurigen Vario Bahn. 4 Leinwände - 3 mit Anzeige der Zeiten für das Publikum und das Fahrerlager, 1 Leinwand mit Liveaufnahme von der Rennstrecke, gesplittet in eine von Oben-Ansicht und eine Nahaufnahme der Spitzkehre!
Des weiteren 2 DS Anzeigetafeln der aktuellen Rundenzeiten.
Im Verlaufe des Renntages gab es dann für die Benutzer mit Laptop und W-Lan die Möglichkeit alle Daten Live per Browser zugestellt zu bekommen wo vielerlei Spielereien möglich waren. Es wurde die aktuelle Rundenzeit jeder Spur dargestellt, rückwirkend konnten alle vorherigen Rundenzeiten betrachtet werden, es konnten Charts erstellt werden wie auch eine aktuelle Rangliste aller bisherigen Teams. Des weiteren konnte Konstanz, Abweichung etc. berechnet werden... alles was ein Statistikerherz erfreute...
Wahnsinns Service von Plafit!!
Wir machten es uns gleich an den uns zugewiesenen Plätzen bequem. Auch hier wurde nicht gespart! Für jeden Fahrer des Teams war genug Platz um seinen Koffer abzustellen! Somit ein Fahrerlager mit weit mehr als 160 Schrauberplätze!!!
Da wir ein ausländisches Team sind mussten wir erst am Abend zum ersten Training was ich eine wirklich tolle Geste fand. Nach den allerschnellsten Teams durften wir internationale bei schon entsprechendem ran!
Das taten wir auch und schossen uns auf die Bahn ein. Da wir nur 1 einsatz und 2 trainings (nicht reglementskonform) Fahrzeuge dabei hatten mussten wir sehr vorsichtig zu Werke gehen. Bei 8 Spuren gab es sehr viele Fahrzeuge die rumlagen und es konnten nur wenige Runden gedreht werden. Somit blieb man doch auch immer vom Limit weg um nicht seinen einzigen Boliden zu zerstören....
Die Bahn an sich war recht leicht zu erlernen was eine sichere Fahrweise betraf, doch um richtig schnell zu sein musste man tief in die Knicke reinbremsen was grosse Gefahren mit soviel Verkehr bedeutete. Auch konnte man auf den Aussenspuren Teile der Bahn nicht gut erkennen da diese doch durch die gestreckte Bauform sehr weit weg lagen und der matt-schwarze Belag durch kontrastunfähigkeit die Knicke optisch einfach "verschluckte"....
Die ersten 2 Trainings zogen wir im Stundenrhytmus durch und beim 3. setzten wir erstmals unser Einsatzfahrzeug ein. Leider zeigte sich dass auf dieser Bahn ein komplett anderes wie von Resil erarbeites Setup zur Geltung kam. Das Fahrzeug kippte leider nur und war in den Kurvengeschwindigkeiten aus diesem Grund langsamer...
Aber nungut es gab ja für den nächsten Tag noch 3 weitere Trainings.
Im Anschluss des Donnerstags-Abschlusstrainings gingen wir zum anliegenden Restaurant und begossen den ersten Tag mit einigen alkoholischen Getränken ; )
Generell - Gastronomie: Umliegend war alles was man sich wünschte. Ein Restaurant, ein Park, dahinter ein Einkaufszentrum mit allem was man sich auf die schnelle Wünschte. Grosszügige Parkplätze, die Hotels alle in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar. Wirklich spitze!!
Nach dem Restaurant und einigen lehrreichen Gesprächen mit SLP-Fahrwerks-Crack Bob Clark gingen wir ins Hotel zurück und plünderten noch schnell den Bierautomat... Lange waren wir nicht alleine, schon standen Ralph Seif, Martin Bartelmes, Alex Ortmann, Sebastian Nockemann, Tobi Münchberger, Dietmar Schmeer, Marco Prigl und viele mehr bei uns und wir kosteten auch ein wenig von Martins mitgebrachten Bitburger
Um Halb 4 warf ich mich dann schlussendlich ins Bett da wir ja schon um 9 zum ersten Training bereitstehen mussten....
Freitags morgen auf gemütlich gefrühstückt. Rüber zur Bahn und rein ins Trainingsgetümmel.... Irgendwie verging der Freitag ziemlich schnell. Wir trainierten, grübelten wieso unser Fahrzeug nicht schneller wurde trotz verschiedenster Veränderungen, tranken Bier und trainierten dann wieder.
Es war wie schon am Vortag alles streng nach Zeitplan geordnet. Somit hatte man von Anfang an den Überblick wann man drann kam und wann man Pause hatte....
Zurück zum Setup - wir waren zu konservativ im Fahrzeugbau, hatten zuviel Gewicht noch in der Höhe und nutzten die Radstände nicht wirklich aus. Wir beliesen es dann auch dabei und bekamen sogar von Dietmar ein Fahrzeug zum testen gestellt bzw. würde er uns auch sein 2. schnellstes Wägelchen für das Rennen leihen. Wir wiesen aber dankend ab da wir mit unserem eigenen Fahrzeug lernen und verstehen, und nicht wie so viele (wie sich später herausstellte) von schnellen Leihslotcars der Konkurrenz profitieren wollten...
Das Training war vorüber, wir konnten die Zeiten noch leicht auf 7.5er steigern mit einem gutmütigeren Fahrverhalten... das reichte uns... Mittelfeldplatz könnte damit drinnen liegen.... Unser Hauptziel - das andere schweizer Team zu schlagen hatten wir aber aufgegeben - deren Teamcapo kaufte sich glatt eines der 4 Einsatzautos von Ralph Seif (Team ACR) mit denen allen Alex Ortmann im Training 7.1er gefahren war....
Warenausgabe fand statt und innerhalb 30 Minuten mussten der ausgegebene Motor und die ausgegebenen Reifen geschliffen werden. Je 2 Mitglieder pro Team sassen an den dafür vorbereiteten Tischen. Gruppenweise wurde abgefertigt. Die Zeit reichte vollkommen aus... Wenn man wollte, konnte man sich die Reifen von Dr.Slot - Alfons Bartelmes persönlich schleifen lassen!!
Danach folgte Abschlusstraining um die Reifen einzufahren und den Motor zu überprüfen!
Das Quali wurde gestartet. Spur 3 wurde ausgewählt - meine Spur. Leider hatten wir lospech und mussten schon als 2. (von 56) ran. Was ein kleines weniger an Grip bedeutete... zudem musste recht lange gewartet werden bis es anfing.... die Spannung stieg - und ich versaute es.... selten aber doch... den Grip überschätzt abgeflogen und somit keine Zeiten mehr möglich mit den Reifen.... 1- 1.5 Zehntel langsamer als möglich....
Die nachfolgenden Teams zeigeten wie man es besser machte und am Ende des Tages war das schnellste Team eine geschlagene halbe Sekunde schneller wie wir!! 40. Startplatz und 3. Gruppe für uns!!
Gottseidank noch 3. Gruppe -somit konnten wir ein wenig länger schlafen!
Freitags Abend wieder erst um halb 4 ins Bett gekommen nachdem wir noch ne Tankstelle plünderten und mit den üblichen Verdächtigen (Ralph, Marco, Martin etc.) die Flaschen leerten und 8 Uhr wieder auf.... ojee ojee wenig Schlaf für den Renntag....
Manche hatten doch ihre Ruhe...
Absolut entspannt...
Offizielles Fotoshooting um viertel vor 9 und um 10 dann Einsetzen für die 2. Startgruppe. Danach waren wir dann drann. Resil musste auf der Spur 8 Anfangen - die langsamste Spur.
Allgemein zu den Spuren: Nr.3 gilt als schnellste wobei 2 und 4 auf fast gleich hohem Zeitniveau zu fahren sind. Nummer 1,5 sind dann leicht langsamer um ca. 1 Zehntel. 6 und 7 ca. 2 Zehntel langsamer wie die schnellste und die 8er ca 3 Zehntel darüber....
Er machte einen tollen Job. Leider wurde er 2 mal rausgedrückt und hatte danach wegen verschmutzter Reifen wenig Grip.
Nach dem ersten Rundgang aber logischerweise, weil auf der langsamsten Spur letzter in der Gruppe, aber mit Minimalabstand. Danach kam die 6. Resil konnte hier schon ein bei weitem besseres Tempo angehen und überholte 2 Teams und somit waren wir am Ende des Laufes 6. Michi auf die schnelle 4. Mit den Top-Zeiten der Gruppe gings wieder 2 Plätze nach vorne. Danach musste ich 3 Spuren hintereinander ran. 2 dann 1 und dann die schnellste Spur 3 wo ich so viele Runden wie möglich rausfahren musste. Gesagt getan. Die Marschrichtung passte und nach der 1 waren wir in Führung. Auf der 3 konnte ich noch einige Runden raus fahren. Michi dann auf die 5 und holte nochmals was auf unseren ärgsten Verfolger - Dr.Slot heraus. Dr.Slot zum Abschluss auf die 3 und Resil auf die 7. 5 Runden mussten aufgeholt werden um uns noch zu verdrängen. Ein Ding der Unmöglichkeit. Das wussten wir. Und somit fuhr Resil mit einer fehlerfreien Fahrt und noch einer 7.7 auf dieser Spur (die allerschnellste Zeit im Rennen war da ne 7.5) einen sicheren Gruppensieg nach Hause. 730 Runden.
Wir waren recht zufrieden mit dem Ergebnis. Zwar war es schwierig in dieser Gruppe konstant zu fahren da doch pro Lauf bis zu 10 Chaosphasen waren, und zudem einige Überrundete sich einfach nicht überholen liesen, dennoch waren wir mit nur insgesamt 7 Abflüge, auf einer Bahn die wir pro Person nur 40 Minuten trainiert hatten, recht zufrieden. Jedem gelang sogar auf jeweils einer Spur einen abflugfreien Lauf....
Resil (links) macht für uns alles klar
Wieviel dies 730 Runden schlussendlich Wert waren wussten wir in diesem Moment noch nicht.....
Wir setzten uns raus auf die Terrasse, Laptop dabei, mit dem wir mittels vorher schon erwähnten W-Lan alle Daten uns zum Gemüte ziehen - und dabei gemütlich ein Bier nacht dem anderen vertilgen konnten.
Terrasse. Die Top Teams noch Seelenruhig.
Nach der nächsten 3 Gruppen konnten wir weitere Teams hinter uns lassen. Nach 32 waren wir immer noch Führende.... die Laune stieg noch weiter!
Die schnellsten Teams waren drann. Ich setzte mich vor Ort ins Publikum um alles hautnah mitzuerleben. Es wurde ganz still in der Halle und die schnellsten Fahrer der Welt schossen los...
Zuerst Kraner mit Nick de Wachter in Front. ACR hatte Probleme. Zeiten wurden langsamer. Motorüberhitzung? Schleifer? Schlussendlich stellte sich heraus dass das Zahnrad sich gelockert hatte....
Kaum Abflüge. Top Zeiten. Hin und wieder eine 7.2 leuchtete auf.... Spannung in der Boxengasse. Ralph noch kein Meter gefahren aber schon Schweissperlen auf der Stirn...
Sebastian Nockemann quittierte jeden Abflug seiner Jungs mit einem strengen "Heeee". Fahren auf höchstem Niveau unter höchstem Druck...
Schlussendlich machten es auch die Jungs rund um ihn. ACR geschlagen, Kraner auch in der EPC geschlagen. Deutscher Titel, Europameistertitel
Plastikquäler