Hier mal meine persönlichen (subjektiven) Sichten zum Thema Digital, insbesondere nach den Eindrücken die ich in Henley gewonnen habe:
Digital mit max. 6 Autos (Carrera, Scalextric) ist halt stark begrenzt und für große Clubs oder große Veranstaltungen m.A.n. nicht wirklich geeignet. Außerdem fahren beide Systeme mit den Daten seriell über die Stromleitungen und benötigen ihre Blackboxen an der Schiene. Damit hat man Einschränkungen bei der Stromversorgung, die Original Netzgeräte gibt es nicht mit 20 A. @Zauberer: für euren Zweck ist die Carrera natürlich ideal! Wenn weniger Platz zur Verfügung steht und nur 1:32 geplant ist, würde ich die Scalextric-Sport nehmen, da bringt man auf denselben Quadratmetern wesentlich mehr Bahn unter.
Für Digital gilt lang - länger - richtig lang: das beziehe ich auf Strecke und Zeit. Auf 70 Metern 4-spurig nivelliert sich einiges von selbst in 24 Stunden. Kurze Sprint-Rennen (alle Läufe im Minutenbereich) sind, glaube ich, auf einer analogen Bahn besser aufgehoben.
Und damit bin ich bei meiner Sicht zu SlotIt-oXigen: ist das einzige halbwegs leistbare 'größere' System am Markt.
Vorteile: kann überall eingebaut werden. Ninco und Carrera (Umbau der Chips) bzw. mit Scalextric kompatibel und auch Mischbetrieb möglich, oder auch Holz-Einbau. Bis zu 20 Fahrzeuge möglich und trotzdem sauschnell, weil die Daten nicht über die Bahn fahren, sondern direkt zwischen Regler und Auto kommuniziert wird (wie bei RC-Cars). Die Bahn ist nur mehr der Stromlieferant, schaltet die Spuren und sagt dem Auto wo die Ziellinie oder die Boxengasse ist. Es gibt keine Hersteller-Box an der Schiene, es gibt nur einen USB-Stick am Notebook und ein bisschen Software. Die Autos unterhalten sich direkt mit dem Windows-Notebook und auch den Weichen in der Bahn. Dadurch können beliebige Netzgeräte verwenden werden, ein 20-30A-Gerät sollte für 16 1:32er-Motoren reichen. Einschränkung: oXigen benötigt zwingend die SlotIT-SCP-Regler. Das kann als Nachteil gesehen werden oder auch als Vorteil: alle haben dieselbe Waffe in der Hand und müssen damit zurechtkommen, wie üblicherweise bei Motoren und Reifen.
Ich kann mir derzeit aber noch keine echt professionelle digitale 1:24er-Bahn vorstellen: die Leiter stehen immer unter Strom weshalb Metall-Chassis nicht wirklich ideal sind. Aber wer in der 1:24er-Szene fährt nicht mit Metall (außer Carrera) ? Das hat nichts mit Plastik- oder Holz-Bahn zu tun, aufsitzende Metallteile gehen überhaupt nicht. Profi-Chassis mit sich abfahrendem Moosgummi stell ich mir schwierig vor in Digital.
Plastik auf Plastik (Ninco) mit sich realistisch abfahrenden Gummi-Reifen waren in Henley kein Problem - solange keine Schraube locker ist - bei Auto und Fahrer
Bei uns in Ö sind Ninco Schienen praktisch nicht mehr vorhanden, für ein 24-Stunden-Rennen haben sie aus meiner Sicht einen Vorteil: die Reifen fahren sich auf der rauhen Schien schneller ab und die Teams müssen - ohne softwaregesteuerte Tankstopps - zumindest alle 3 - 5 Stunden in die Box. Das war schon sehr realistisch, da musste voll gefahren werden um Zeit herauszuholen für die Stopps, taktieren wegen imaginären Spritverbrauch gab's nicht. Es reichten dann noch die diversen Schäden und Fahrerwechsel für ein hektisches Treiben in der Boxengasse, zusätzliche Tankstopps wären zu viel gewesen. Außerdem ist der Grip auf Ninco Dreck-resistent und hält 24 Stunden durch.
Ich würde gerne die Systeme objektiv vergleichen. Carrera gibt's ja schon (Kärnten und Reifenkomo), Scalextric und Nino-oXigen könnte ich aufbauen. Teile sind da, Zeit und Platz nicht.
Zur Nachwuchsfrage: Carrera macht doch das Hauptgeschäft mit der Go! - nicht mit 1:32, 1:24 oder Digital !!! Wie bekommen wir Junge von den Kinderzimmerbahnen auf richtige 1:32er/1:24er Clubbahnen, egal ob analog oder digital ?
lg Michael
P.S.: hier der Link zum aktuellen oXigen-Handbuch (englisch):
http://www.slot.it/Download/oXigen/Manua…iptionO2.en.pdf